Reisezeit – unterWEGs sein

Kerlingarfjöll, Bergkette im Zentrum des isländischen Hochlands. (Foto: Nelly Furer)

Wo sind wir wohl alle, wenn die Augustausgabe der Zeitung «reformiert.» im Briefkasten liegt?

Es ist Sommerzeit – Ferienzeit – Reisezeit. Viele von uns gehen in die Ferien ans Meer, in die Berge, reisen ganz weit oder in die nähere Umgebung. Manche machen auch Ferien auf «Balkonien». Doch alle sind irgendwie und irgendwo unterWEGs.

Warum reisen wir? Wollen oder müssen wir? Kennen wir unser Ziel? Oder sind wir einfach mal WEG? Auf all diese Fragen gibt es wohl hunderte von Antworten.

In biblischer Zeit war das Reisen gefährlich und mit vielen Strapazen verbunden. Es gibt jedoch viele Reisegeschichten in der Bibel. Nur zum Vergnügen machten sich Personen wie Abraham, Mose, Jesus oder Paulus allerdings nicht auf den WEG. Sie hatten eine Aufgabe oder ein Ziel. Sie bekamen einen Auftrag und mussten aufbrechen.

Aufbrechen heisst loslassen, alte Sicherheiten hinter sich lassen und ins damals unbekannte Land gehen. Sie konnten sich nicht, wie wir heute, im Internet informieren und sich via Google anschauen, wie es am Zielort aussieht. Eines waren sich all die biblisch Reisenden sicher: Sie erhielten in irgendeiner Form die Zusage Gottes: «Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst.» (Gen. 28, 15a) Und bei uns in heutiger Zeit? Wir reisen manchmal geschäftlich, doch oft ist es für Ferien und Vergnügen. Auch unser LebensWEG ist eine Reise und nicht immer klar ersichtlich. Obwohl wir heute planen, unsere Ziele aussuchen und alles bestens vorbereiten, gibt es unvorhersehbare Situationen. Unsere WEGE und Ziele sind nicht immer schon von Weitem zu sehen.

Wissen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, wohin der WEG auf dem Bild führt? Solche WEGE berühren mich zutiefst. Er geht runter und rauf, doch wo ist das Ziel?

Ich weiss, dass der WEG mich nach ein paar Stunden an ein Ziel führt. Den genauen Verlauf des WEGES kenne ich aber nicht. Vielleicht wird er irgendwo anstrengend, steil oder matschig. Manchmal stinkt es dort, wo es dampft, oder ich begegne überraschend einem Tier.  Gerade hier in dieser Weite kann ich der Aussage von Hannelore Steichele völlig zustimmen: «Die Berührung mit Neuem weitet nicht nur den Horizont, sondern belebt auch das Herz und – wie die biblischen WEGgeschichten zeigen – auch den Glauben.» (Zitat)

Ich wünsche ihnen allen wunderbare Sommer-Reise-Tage mit bereichernden WEG-Geschichten.

Nelly Furer, Sozialdiakonie

Bildlegende: Kerlingarfjöll, Bergkette im Zentrum des isländischen Hochlands. (Foto: Nelly Furer)

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