Den Alltag lieben

Beginnt bei Ihnen die neue Woche am Sonntag oder Montagmorgen? Da ist man sich nicht so sicher, denn die Woche soll mit Arbeiten starten. Der Volksmund sagt: Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen! Wenn die Woche am Sonntag beginnen würde, dann wäre zuerst das Ausruhen (Vergnügen) an erster Stelle. Typisch die christliche Ausruhe-Sonntags-Sicht. Was benötige ich, um meinen Alltag erfolgreich zu meistern? Zuerst die Ruhe, Stärkung, Vertrauen und dann die Arbeit, Leistung und Erfolg? Was kommt zuerst, Stärkung oder Leistung? Klar: Jeder Sportler stärkt sich vor dem Wettkampf. Ist Ihr Alltag also ein Wettkampf oder eher ein WettKrampf, und lieben Sie Ihren Alltag? Wie kann ich meinen Alltag lieben? Das kann für mich zu einer grossen Herausforderung werden. Den Alltag lieben, ist das nicht allzu extrem gedacht? Die 7-Tage-Woche hat 5 bis 6 Arbeitstage und 1 bis 2 Freitage, also hat man im Schnitt 70 bis 85 Prozent Arbeitstage pro Woche im Leben. 70 bis 85 Prozent meiner Lebenszeit sollte eine grossartige Sache sein. So kann es sehr wertvoll werden, seinen Alltag zu lieben, oder besser gesagt lieben zu lernen. Für mich werden die 15 bis 30 Prozent Ruhezeit sehr wichtig, damit die 70 bis 85 Prozent zum Erfolg werden. Wenn also der Sonntag oder vielleicht das ganze Wochenende zu meiner Stärkung dient, dann bin ich ausgerüstet meinen Alltag lieben zu lernen. Die Tages-Herausforderungen können ganz schön an unseren Kräften zehren und uns leersaugen.

Wenn ich lerne meinen Alltag zu lieben, dann finde ich Wege, wie meine Batterien wieder neu geladen werden können. Haben Sie Ihre eigene Batterie-Ladestation? Meine Lade-Infrastruktur sind die Ruhe, Wind, Wellen und Sonne auf dem See. Dazu zähle ich auch die Familientage, Gemeinschaft oder der Besuch eines Gottesdienstes, nicht nur am Sonntag. Folgende Aussage hat mich neulich gestärkt: «Venez fortifier votre confiance» (aus dem französischen übersetzt: «kommt euer Vertrauen zu stärken»). Das waren für mich wichtige Worte an einem Sonntagmorgen. Mit gestärktem Vertrauen werde ich startklar für den kommenden Wochen-Wettlauf gemacht. Vertrauen darf ich meinem Schöpfer Gott, dass ich im Wochen-Wettkampf nicht allein gelassen werde. In den Alltagssituationen werde ich durch seinen Geist gestärkt und geführt. Welches sind Ihre Erfahrungen? Den Alltag lieben führt zu einer schönen Frucht der Dankbarkeit.

Eric Hoffmann, Kirchgemeindepräsident

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