Ort des Miteinanders

«In der Kirche Nidau feiern wir das Leben mit Essen und Trinken. Diskussionen über Weltanschauungen, Religionen und Kulturen sind willkommen. Stille ist gesucht und Kunst gehört dazu. Haustiere sind dabei. Eine Kerze anzünden ist eine Tradition.»

Können wir dem zustimmen oder wo sind unsere Grenzen? Bei der Idee, Haustiere in die Kirche zu bringen? Oder beim Essen und Trinken? Diese Fragen wurden von etwa 50 Personen am 20. Februar in der Kirche Nidau im Rahmen des Projekts «offene Kirche Nidau» lebhaft diskutiert. Das gegenseitige Zuhören und das Einbringen eigener Ideen schufen einen wunderbaren Abend. An der Hobelbar wurden wir mit frischem Zopf, Käse und Wein versorgt, das trug zum leiblichen Wohl bei.

Viele Themen kamen auf den Tisch und wurden direkt auf den Tischtüchern niedergeschrieben. Ein wichtiger gemeinsamer Nenner ist klar: eine vielfältige Kirche, die allen offensteht, ohne jemanden zu verletzen. Ob zum Anzünden einer Kerze, zur stillen Meditation oder zur Diskussion über Religionen – die Kirche soll ein Ort der Vielfalt und des Miteinanders sein. Da, wo sich die Leute täglich bewegen, mittendrin als freier Zwischenraum für das, was so oft keine Priorität hat und doch wichtig ist.

Die zahlreichen Ideen werden aufgenommen und die nächsten Schritte geplant. Viele Vorschläge betreffen die Kircheneinrichtung. Dazu trifft sich im Sommer eine Arbeitsgruppe, die für die Umsetzung einzelner Ideen zuständig ist. Ein anderes grösseres Projekt betrifft die Kirchenfenster: Sind diese noch zeitgemäss? Was sollen sie darstellen? Könnte man neue Kirchenfenster gestalten? Dazu wird sich der Kirchgemeinderat austauschen.

Aber nicht nur, wie die Kirche eingerichtet werden soll, sondern auch, was in der Kirche stattfindet, wurde besprochen. Die Gruppe RefInnovation hat sich entschieden, im Herbst mit dem Format «Hobelbar und Lounge» zu starten. In Zukunft sollen weitere Abende in dieser Form stattfinden.

Wir laden alle herzlich ein, den Donnerstag, 7. November zu reservieren. Seien Sie dabei, wenn eine Folge des Podcasts «Ausgeglaubt» von Stephan Jütte und Manuel Schmid live in der Kirche Nidau aufgenommen wird. Der Podcast «Ausgeglaubt» ist Teil von verschiedenen spannenden Inhalten in Blogbeiträgen, Videos oder Audiopodcasts des Reflab, einem Projekt der reformierten Kirche Kanton Zürich. Mit Wein, Zopf und spannenden Diskussionen möchten wir diesen Abend gemeinsam mit der Bevölkerung verbringen. Wir freuen uns darauf!

Rückmeldungen und Ideen sind für uns von unschätzbarem Wert, und wir freuen uns auf weitere inspirierende Abende. Machen wir die Kirche Nidau zu einem Ort, an dem sich alle willkommen und angehört fühlen. Ein Ort, der Raum für Stille, Kunst, Gemeinschaft und offene Gespräche bietet. Ein Ort, der lebt und wächst – durch die Vielfalt und das Engagement seiner Mitglieder.

Corine von Wartburg, Kirchgemeinderätin und Leitung Projekt «offene Kirche»

Bildlegende: Mit der Bevölkerung sammelten wir Ideen für eine offene Kirche Nidau. (Foto: Edith Loosli)

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